23.03.2013 - Peter Ehwald Trio

Beginn: 20:00 Uhr
Eintritt: 13,- EUR


Peter Ehwald - Saxophon
Robert Landfermann - Bass
Jonas Burgwinkel - Schlagzeug


Peter Ehwald ist mehr als ein Drauflosspieler. Bei ihm ist Spontaneität stets gepaart mit einem stark ausgebildeten Konzeptdenken. Er reflektiert viel über das, was sein Eigenes sein könnte, sucht nach einer jeweiligen Idee, die erst ein Album rechtfertigt. Powerplay und Muskelspiel sind zu wenig. Stilmittel sind neu zu kalibrieren, das macht diese Musik zu einer von heute: relevant, glaubwürdig und authentisch.

Mich interessieren Kombinationen von Musikern, die einen starken Klang hervorbringen“, beschreibt er seine Suche nach dem, was sich vom Mainstream abheben soll. Im Trio mit den WDR Jazzpreisträgern Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel fand er die Idealbesetzung, mit der er seine Intentionen und seinen Sound verwirklichen konnte: „Ich will etwas Wildes ausleben und gleichzeitig schöne Klänge realisieren, warm, kontrapunktisch, durchaus frei, befreit, aber doch grooveorientiert“.

Hier hat einer den Punkt gefunden, von dem aus es weitergehen sollte. Durchdacht und kontrolliert ist das, doch ebenso vital und dringlich. Ein starkes Gerüst steht. Das Fehlen der Akkordinstrumente Klavier und Gitarre schafft Räume, die nicht zugestellt sind, und ermöglicht die improvisatorische Ausdeutung der Ehwald-Kompositionen.

Diese Band hat ihren markanten Ton gefunden, mit dem sie fintenreich spielt. Ihr Gestus setzt auf die Freiheit des klassischen Saxofontrios.

Robert Landfermann steuert Improvisationstechniken jenseits des Jazzidioms bei. Jonas Burgwinkels Drumming ist fantasievoll, unvorhersehbar und energetisch.

So werden Räume geschaffen, genutzt und ausgeschritten. Der Kontext ist ideal für Peter Ehwalds vielfältiges Saxofonspiel, das in seinen diversen Facetten vor allem deswegen so fasziniert, weil es plausibel ist. Unkostümiert meint hier einer, was er spielt. Diese Geschichten überrumpeln nicht, sie überzeugen den Hörer, weil sie glaubwürdig sind. Dieser Saxofonrhapsode erreicht seine Adressaten, weil er ihnen etwas zu sagen hat und weil ihm die Ideen nicht ausgehen. Die geben dieser Band Futter und Futur.