02.12.2007 - Literatur "Krieg in der Literatur"

ImageBeginn: 19:30 Uhr
Eintritt: frei

Leider ist Krieg immer ein aktuelles Thema. Dass wir nun weltweit Führer und Führerinnen haben, die großen Konflikten das Wort reden, wird sich so schnell nicht ändern, denn die Mehrheiten der jeweiligen Völker scheinen diese Scharfmacher und Scharfmacherinnen auf die eine oder andere „demokratische“ Weise  in Ihren Ämtern zu betätigen.

 

 

Die von uns ausgewählten Texte, handeln hauptsächlich von den Kriegen des 20. Jahrhunderts, dem 1., dem 2. Weltkrieg, dem Vietnamkrieg, dem Krieg in Ex-Jugoslawien. Eine Szene findet gar in einer fernen Zukunft statt.
Zu Wort kommen: Peter David, Die Hunde des Krieges; Slavenka Drakulic, Sterben in Kroatien; Oriana Fallaci, Wir, Engel und Bestien (ein Bericht aus dem Vietnamkrieg); Thomas Mann, Der Zauberberg; Jorge Semprun, Schreiben oder Leben; Gerhard Zwerenz, Soldaten sind Mörder
Es lesen Mitglieder der Literaturgruppe des Friedenszentrums Braunschweig e.V.: Brigitte Constein-Gülde, Brigitte Süßner-Greve, Andreas Kothe und Helmut Weidemeier
Unter dem Eindruck der gelesenen und gehörten Texte möchten wir gerne mit Ihnen über Krieg ( und Frieden) sprechen, und dabei auch die aktuellen Entwicklungen in den Blick nehmen. 

www.friedenszentrum.de
seit 20 Jahren in Braunschweig für eine Kultur des Friedens
Es lesen folgende Mitglieder der Literaturgruppe des Friedenszentrums:

Brigitte Constein-Gülde: Als Kind wurde mir vorgelesen, während ich andächtig zuhörte, grenzenlos.Als junges Mädchen war ich diejenige, die gerne vorlas, nicht grenzenlos. Ich habe erst spät erkannt, dass ich offenbar ein Multitalent bin. Von meinen sieben Berufen mit Abschluss nur , Schneiderin, Schneidermeisterin, Modedesignerin neben Psychologie- und Politikstudium (nicht abgeschlossen). Zur Zeit beschäftige ich mich mit Acryl- und Aquarellmalerei. Vorlesen, ein bisschen Schauspielerei, das mache ich gerne so nebenbei. Lampenfieber ist immer dabei.(Mit Dichten wird`s vielleicht auch noch was.)

Brigitte Süßner-Greve: Geboren bin ich in Warnemünde (DDR). Mein Vater ist einer des Jahrgangs, von denen am meisten im Krieg gefallen sind. Er ist an den Erlebnissen und Folgen des Krieges gebrochen. So musste er aus der DDR 1957 mit seiner Familie gegen seinen Willen flüchten. Deshalb habe auch ich die Folgen des Krieges hautnah miterlebt und mich immer für ein friedliches Miteinander engagiert. Wie schnell aus Frieden Krieg entstehen kann, zeigt nicht zuletzt der Krieg in Ex-Jugoslawien.

Andreas Kothe: Mein Vater war Soldat, der überlebt hat. Meine Mutters Vater blieb vermisst in Stalingrad. Ich bin das Produkt einer Jugend im Krieg und einer Jugend ohne Vater. Krieg hat in meinem Leben also immer eine Rolle gespielt. Aufgewachsen bin ich in der längsten Friedensperiode, die Europa je erlebt hat, so wird behauptet. Aber der Preis dafür könnte noch eingefordert werden. Würde das Krieg bedeuten? Ich bin Mediator i. A.. Kraftvolle Friedfertigkeit erlange ich nur durch Üben, Üben, Üben.

Helmut Weidemeier, Jahrgang 1930, ‚alter’ Braunschweiger und löwentreuer Lehrer mit den Fächern Mathematik, Physik und Philosophie. Schulleiter. Pensionär. Jetzt Mitstreiter im Braunschweiger Bündnis für den Frieden und ehrenamtlich tätig im Friedenszentrum Braunschweig e.V., nach seinen Möglichkeiten unterwegs für Frieden in allen menschlichen Gesellschaften. Mitbegründer der Literaturgruppe des Friedenszentrums (2001). Fast ‚krankhafte’ Leselust, gern auch Literatur über Krieg und Frieden. These: Fast alle Kriegsromane führen Menschen letzten Endes zum Nachdenken über Frieden, sofern sie sich über alltägliche Zusammenhänge hinausgehendes Denken angewöhnt haben.